Zahnreinigung
In diesem Artikel, der von der Tierärztin Diana Domokos bereitgestellt wurde, geht es um Tierschutz, Tierwohl und seriöse Aufklärung rund um die Zahnreinigung.
Zahnreinigung per Ultraschall kann nicht effektiv und tierschutzkonform von Laien durchgeführt werden!
Schon länger werden im Internet massiv Ultraschallgeräte zur Zahnreinigung durch den Tierbesitzer beworben. Zusätzlich bieten auch medizinische Laien diesen „Service“ an. Immer dieselben Argumente sollen Tierbesitzer überzeugen, sich den Weg zum Tierarzt zu sparen. Es wird suggeriert, dass dem Tier eine angeblich „unnötige“ Narkose und dem Besitzer zudem Kosten erspart würden.
Man kann zum Wohle der Hunde nur eindringlich vor solchen Reklamen warnen! Der einzige Fachmann für die Zahngesundheit von Hund und Katze ist der Tierarzt, im Idealfall der auf Zahnmedizin spezialisierte Tierarzt.
Nur bei einer entsprechend professionell durchgeführten Behandlung kann man sich sicher sein, dass für die Tiere eine bestmögliche Zahngesundheit herausspringt.
Zahnreinigungen mit Ultraschallgeräten müssen immer unter Narkose durchgeführt werden, da es nur so eine tierschutzgerechte Ausführung möglich ist. Etwaige Parodontaltaschen sind die wichtigste Struktur die untersucht und gereinigt werden muss. Das ist schmerzhaft und kann daher beim Tier nur unter Narkose erfolgen.
Das, worauf häufig fokussiert wird, und was auch in den Reklamen dargestellt wird, ist die Säuberung der Krone, auf der sich Beläge und Zahnstein ablagern. Diese reichen jedoch häufig auch bis in den nicht sichtbaren Bereich hinein. Entfernt man nur die sichtbaren Beläge, ist der medizinische Effekt nur marginal. Eine bakterielle Belastung und Entzündungen bestehen weiterhin.
Gerne wird auch verschwiegen, dass die Zahnreinigung mit Ultraschall IMMER unter Wasserkühlung statt finden muss, um die Zähne nicht zu schädigen.
Weiterhin gilt, dass die Zähne nach einer Ultraschallreinigung IMMER poliert werden müssen.
Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT) hat zu diesem Thema schon vor Jahren zwei Stellungnahmen verfasst, die lesenswert sind:
Stellungnahme zur Zahnreinigung mit Ultraschallgeräten bei Hund und Katze:
https://www.tierzahnaerzte.de/.../TVT-MB_119...
Stellungnahme zu Zahnbehandlungen ohne Anästhesie bei Hunden und Katzen:
https://www.tierzahnaerzte.de/.../Anaesthesia-Free-Dental...
Tierzahnärzte finden Sie auch auf der Seite der DGT:
https://tierzahnaerzte.de/tierzahnaerztesuche
Anmerkung der Autorin:
Ich profitiere in keinster Weise finanziell von den geschriebenen Worten – im Gegensatz zu den Herstellern dieser Geräte und den Anbietern der fragwürdigen „Behandlungen“.
In meiner Praxis werden keinerlei Zahnbehandlungen durchgeführt. Auch ich stelle meine Tiere bei Zahnproblemen einer spezialisierten Kollegin (mit der Zusatzbezeichnung Zahnmedizin) vor.
In meinem beruflichen Alltag stolpere ich bei meinen Patienten oft über Zahnprobleme. Diese schränken bei Tieren das Wohlbefinden genauso stark ein, wie wir es von uns selbst kennen. Regelmäßige Zahnkontrollen gehören daher zum Pflichtprogramm einer guten Versorgung des Hundes.
Diesen abgebrochen Backenzahn haben wir, wie so oft, im Rahmen einer osteopathischen Behandlung entdeckt und den Besitzer zu einer Tierzahnarztpraxis überwiesen.
Die Autorin dieses Beitrags:
Diana Domokos, praktische Tierärztin
Kontakt:
Tierarztpraxis für Osteopathie und Ganzheitliche Heilkunst
Brunnenstraße 11
66882 Katzenbach
Tel: 06371-9793601
mail(at)osteopathie-kleintier.de